12.11.2018, 14:00 Uhr

Mutterstadt – Konzert des 1. HHC Mutterstadt begeistert im sehr gut besuchten Palatinum

 


Mutterstadt / Rhein-Pfalz-Kreis / Metropolregion Rhein-Neckar.
Musik + Kunst + Farbe + Spaß = POP-ART

 

„POP-ART“ lautete das Konzert-Motto des 1. Handharmonikaclubs (HHC) Mutterstadt. Und dahinter steckte nicht nur die Idee, eingängige und anspruchsvolle Musik in einem Programm zu kombinieren. Dazu gehörte auch die Kreativität, originelle Details in Dekoration, Bühnenlicht, Auftritt und „Drumherum“ umzusetzen. Eine Mischung, die dem Publikum im sehr gut besuchten Palatinum Mutterstadt bestens gefiel und mit reichlich Applaus belohnt wurde.
Den Eintritt in diese kunterbunte Welt ebneten das HHC-Orchester mit dem ersten Ohrwurm des Abends „Viva la Vida!“ und der 1. Vorsitzende Wendelin Magin, der in seiner Eröffnungsansprache zahlreiche Ehrengäste – unter ihnen MdL Johannes Zehfuß, die Landtagsvizepräsidentin a.D. Hannelore Klamm, Bürgermeister Hans-Dieter Schneider, Bürgermeister a.D. Ewald Ledig (in den eigenen Reihen) sowie den zweiten und dritten Beigeordneten Klaus Lenz und Volker Strub begrüßte. Moderatorin Marion Lang führte, durch ihre gewohnt charmante Art, mit Geschichten über die Musiker und ihre Musik, durch das Konzertprogramm.
Popmusik lebt immer auch von eingängigen Melodien und harmonischem Gesang. Jede Menge davon im Gepäck hatte das Orchester beim furiosen „Nena-Medley“ (zu „99 Luftballons“ regneten die Gummiflieger in den Saal), aber vor allem gemeinsam mit dem Mutterstadter Chor „Crescendo“ (Leitung Kristina-Franz Werner). „Over the Rainbow“ begeisterte durch lässigen Reggae-Rhythmus und trotzdem exaktes Zusammenspiel. Der Hit „Applaus, Applaus“ hätte auch zum zweiten Motto des Abends getaugt. Durch dieses Wechselbad der Stimmungen, Tempi und Rhythmen hatte HHC-Dirigent Vladimir Korol seine Akkordeonisten in gewohnt temperamentvoller und doch souveräner Art geführt.
Dem Wörtchen „Art = Kunst“ in Pop-Art widmete sich der HHC dreifach. Zum einen stellte die Limburgerhofer Künstlerin Claudia Selent vier großformatige Gemälde zur Verfügung, die die Bühnendekoration perfekt ergänzten. Zum zweiten steigerte Andreas Gouthier (Firma Masterlight Limburgerhof) mit sehr guter Tontechnik und vor allem originellen Lichteffekten den Konzertgenuss. Und drittens hatte das HHC-Ensemble mit Vladimir Korol für seinen ersten Auftritt drei anspruchsvolle, konzertante Stücke einstudiert: die „New York Ouverture“ ist grandioses Kino auf den Tasten in einem farbigen Melodienbogen, viel introvertierter, aber genauso kontrastreich danach „Inspirations“ und als Schlusspunkt vor der Pause „Concertation“, balancierend zwischen wuchtiger Sinfonie und filgranem Volkstanz.
Aber das HHC-Ensemble kann auch anders. Jedwede Pausenträgheit verscheuchten Monika Keller und Rolf Dörner, die experimentierfreudigen HHC-Konzertmeister, als sie mit Wendelin Magin (Bass) sowie Harry Mattern (Schlagzeug) mit „Funky Pads“ durch den Saal fegten. Gemeinsam mit Dr. Martina Gerber, Andreas Hyka, Kristina Franz-Werner und Benny Mattern nahmen sie in „Rocking Affair“ noch mehr Fahrt auf, swingten durch die wunderschönen Melodien des „Billy-Joel-Medleys“ und rockten schließlich mit sichtlichem Spaß als „Blues Brothers“ das Palatinum; soundgewaltig an ihrer Seite der Saxophon-Solist Jürgen Baumann.

Diesen fulminanten Spannungsbogen weiterzuführen schaffte das Orchester mit eigenen Arrangements des Dirigenten, diese sind in den acht Jahren, die Vladimir Korol am HHC-Pult steht, ein Markenzeichen des Mutterstadter Akkordeon-Orchesters geworden. Auch in diesem Jahr fand sich wieder eines seiner großen Stücke im Programm – ein Medley weltbekannter Melodien von Stevie Wonder, arrangiert mit Vladimir Korols einmaligem Gespür für die Balance zwischen dem Sound des Originals und den Ausdrucksfarben der Akkordeons. Aber 2018 konnte der Handharmonikaclub noch dazu mit einer Premiere aufwarten. Denn in Kristina Franz-Werner hat er einen weiteren musikalischen Tausendsassa in seinen Reihen. Sie schrieb die Chor-Parts für „Over the Rainbow“ und auch das Stevie Wonder-Potpourri. Zwei Arrangeure aus einem Verein, die gemeinsam ein Werk für ca. 40 Sänger und Musiker erarbeiten – das garantierte einen besonderen Musikgenuss.
Mit „Walking on Sunshine” und, was hätte besser gepasst, „Tage wie diese“ setzte das Orchester den eindrucksvollen (offiziellen) Schlusspunkt unter einen gelungenen Konzertabend – und hatte natürlich zwei Zugaben in der Hinterhand. „Mamma mia“ der Abba-Ikonen spiegelte noch einmal das Motto „Pop-Art“ wider. Und danach erklang – kein Hörfehler! – der Radetzky-Marsch. Denn der gab einen Ausblick auf das, was sich der HHC für den Konzertherbst 2019 schon ausgedacht hat. „Klassik & mehr“ lautet dann das Thema.
Musik, Fotos und Videoclips unter www.hhc-mutterstadt.org

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© Gouthier Andreas